Eine Reise durch die Zeit: Meine berufliche Laufbahn zwischen Mexiko und Deutschland
In meinem letzten Blogartikel habe ich über meine glückliche Kindheit und Jugend in Mexiko gesprochen. Heute möchte ich einen tieferen Einblick in meinen beruflichen Werdegang geben, der mich von Deutschland zurück nach Mexiko und schließlich wieder nach Hannover führte.
Die ersten Schritte in Deutschland
Nach meinem Abitur entschied ich mich, eine Ausbildung zur Industriekauffrau in Hannover zu machen. Dieser Schritt war für mich von großer Bedeutung, da er mir nicht nur wertvolle berufliche Fähigkeiten vermittelte, sondern auch erste Einblicke in die Arbeitswelt gab. Nach meiner Ausbildung setzte ich mein Studium in Mannheim fort, wo ich Internationale Betriebswirtschaftslehre studierte. Diese akademische Grundlage war der Schlüssel zu meiner späteren Rolle im Familienunternehmen.
Zurück zu den Wurzeln: Der Einstieg in den Familienbetrieb
Im Jahr 2001, nach meinem erfolgreichen Studium, kehrte ich nach Mexiko zurück, um in unseren Familienbetrieb einzusteigen. Meine Eltern hatten diesen Betrieb in den sechziger Jahren gegründet, mit dem Schwerpunkt auf dem Import von Ersatzteilen für Dieselmotoren, hauptsächlich für landwirtschaftliche Fahrzeuge und LKW. Der Betrieb hatte sich über die Jahre hinweg zu einem erfolgreichen Unternehmen mit 35 Angestellten entwickelt.
Obwohl ich während meiner Studienzeit regelmäßig in den Ferien im Betrieb mitgearbeitet hatte, war der Übergang in die Rolle der stellvertretenden Geschäftsführerin nicht einfach. Die größte Herausforderung bestand darin, das Vertrauen und den Respekt des Teams zu gewinnen. Dies lag weniger daran, dass ich eine Frau war – in Mexiko ist das Thema „Frauenquote“ anders als in Deutschland kaum ein Thema – sondern vielmehr daran, dass ich „nur“ die Tochter des Chefs war. Es dauerte ein gutes halbes Jahr, bis ich als vollwertige Führungskraft akzeptiert wurde.
Innovationen und Herausforderungen
Eine meiner ersten großen Aufgaben war die Einführung der elektronischen Banküberweisung für Löhne und Gehälter. Bis dahin wurden die Zahlungen in bar ausgezahlt, was nicht nur aufwendig, sondern auch gefährlich war. Die Umstellung stieß zunächst auf Widerstand, doch nach einigen Monaten hatten sich alle Mitarbeiter daran gewöhnt.
Meine Erfahrungen als Arbeitnehmerin in Deutschland haben mich geprägt und mir gezeigt, wie wichtig Motivation und Wertschätzung im Arbeitsumfeld sind. Diese Erkenntnisse habe ich in den Betrieb in Mexiko eingebracht und stets versucht, das Team zu motivieren und einen starken Zusammenhalt zu fördern.